Skizzen, Variationen, Bearbeitungen, Rohlinge, Xperimente & Teaser

Der Synthesizer, wird nicht nur von Insidern als das bedeutendste Instrument unseres Jahrhunderts angesehen. Abgesehen von seiner unerschöpflichen Soundbank, die ja biblische Dimensionen annimmt, sind das Wesentlichste neben der Klaviatur die beiden Zauberrädchen ‚Pitch und Bend‘. In manchen Modellen übernimmt dies ein Cross Pitch Stick per Doppel Funktion. Diese verleihen den starren Tastentönen eine geschmeidige Lebendigkeit, die ihres gleichen sucht. Exakt die Fähigkeit, die uns nur von Saiteninstrumenten bekannt ist. Schlichtweg der Hammer. Und da sind wir schon beim Urvater dieser Musikrichtung, bei Jan Hammer, (The first seven Days/1975 & Miami Vice) angelangt. Für mich einer der Pioniere weltweit. Bleibende und prägende Eindrücke der 70er Goldgräberzeit trage ich seitdem in mir herum. Nun zog ich einige meiner seit Jahrzehnten vor sich hin dümpelnden Skizzen in mein Logic Pro X zur Renaissance Wiederbelebung hinein, bevor zukünftig das unersättliche KI-Modul ‚all human creativity‘ einsaugt, verseucht und auf unterstes Jauchen Niveau zusammen quetscht. Allein dieser Gedanke entzieht mir fast meinen gesamten kreativen Odem. Es widerstrebt mir. Ein ehemaliger Techniker von mir hatte mir mal diese Pitchbend Funktion in ein Fuss-Pedal integriert. So hatte ich beide Hände für die Tastaturebene zur Verfügung. Leider verlor ich mich damals in diese flachbrüstige Country Welle der 90iger und äffte quasi nur die gefühlte Pedal Steel nach, mehr nicht. Zeit zum kreativen Fallenlassen und Neuschöpfen hatte ich da noch nicht, da die Familie meine Kräfte saugte und meine Kinder versorgt sein wollten. Dann folgten die Geschichten, die das Leben so mit uns treibt: Scheidung, Überlebenskampf, Finanzchaos, kurz sich verlieren und sich finden, dicht gefolgt von bösen Menschen und dem Millennium. Um schließlich nach einer dreijährigen Europatour wieder zum Anfangsort verloren gegangener Spuren, zum wiederholten Male Berlin, zu landen. Die Zeiten, denen ich damals davoneilte, holten mich wieder ein, um mich zu strafen. Ich fühlte mich wie ein alterierter Akkord, nur mit Funktionswechsel. Man steht wieder auf nach dem Fall und findet tatsächlich das Lichtlein am Ende der individuellen Dunkelheit. Was bleibt, sind unbezahlbare Erfahrungen. Diese hatten Zeit zu reifen und sollen sich nun mit meinen Rohdiamanten paaren, um in die Social Media Welt hinaus katapultiert zu werden. Man übergibt seine Babys quasi unberechenbaren Logarithmen, um diese durch digitale Ellenbogen geschwängerter Datenautobahnen pressen zu lassen. Jedenfalls solange, bis auch die letzte unsichtbare Cloud berstet, weil irgendein verpeilter Schwachmat den Strom kappt. Lasst dort, lasst uns, lasst es klicken, bis dahin. Niwian Hollmann

Zu vieles läuft aus der Bahn, läuft aus dem Ruder. Unserer Mutter Erde schadet es nicht. Nur wir dummen Menschen aber, zerstören unseren Lebensraum daselbst. Irgendwie scheint das schon angekommen im kollektiven Bewusstsein, aber, ist es das wirklich schon?
Eines ist mir klar, dieses Thema wird uns mindestens für die kommenden 200 Jahre mit zunehmender Aktualität, Brisanz und Dramatik beschäftigen. Dieser Zyklus kann nur ein klitzekleiner Beitrag, ein gedanklicher Anstoß sein, mehr nicht. Oder gar ein Anfang, sofern sich weitere Kreativlinge mit Gedanken und Handwerk darin einbringen? Darauf spekuliere ich sehr. Unser Blick wird sich schärfen, aber uns vorm Untergang bewahren, wird er nicht. Das Fundament dieses Zyklus sind wenige Lieder, allesamt ernüchternd. Der Rest der ungeborenen Story muss mit positiven Akzenten gespickt werden, Alternativen und Kontraste, die Hoffnung machen. Klar im Sinne der Unterhaltung, aber mit unbedingter Nachhaltigkeit zum Thema.